Samstag, September 30, 2006

Touchdown

Ich bin da. Hat alles prima geklappt und ich bin wohlbehalten angekommen. Ich bin der erste in unserer schönen Wohnung und habe mich schon ein wenig eingerichtet. Aber nur ein bisschen.

Ich hab noch kein Internet. Das ist blöd. Außerdem haben die Schweizer seltsame Stecker, so dass mein Rechner nicht so ohne weiteres Strom bekommt. Das ist schlecht.
Deswegen sitzt ich gerade im Internetcafé und zahle mich dumm und dusselig. Und deswegen gibt es an dieser Stelle auch keine weiteren Informationen. Die kommen dann später, wenn ich meine Basis operationsfähig ausgebaut habe...

Mittwoch, September 27, 2006

Top Five II

Die zweite runde Top Five ist hiermit eröffnet. Diesmal möchte ich von euch wissen, was für euch die fünf traurigsten Musikstücke sind.

Mir fallen da schnell einige ein:

1. No Doubt - Don't Speak
2. Leonard Cohen - If It Be Your Will
3. Wir sind Helden - Du erkennst mich nicht wieder
4. Jenseits des Tales
5. Noir Désir - Le Vent Nous Portera


Ich bin gespannt, was bei euch auf die Tränendrüse drückt! ;)

Ergebnisse Top Five

Immerhin zwei Teilnehmer konnte ich bei der ersten Runde Top Five begrüßen und möchte nun die Ergebnisse präsentieren:
Simon
5. Das Londonder Tube-Netz
4. Diverse Hundertwasser-Häuser
3. Das Blühende Barock, Ludwigsburg
2. Edinburgh Castle
1. Dun Anghoasa, Inis More, Irland
Theresa
5. Federation Square, Melbourne
4. Die Bunkeranlage auf dem Obersalzberg
3. Die Kathedrale von Canterbury
2. Termiten- und Ameisenhügel, überall
1. La Casa Batlló und La SagradaFamilia, Barcelona
Leonard
1. Die Pyramiden
2. Der Oosterschelde-Damm
3. Das Baumhaus das ich mal im Garten gebaut habe
4. Der CN Tower
5. Die Reisterrassen auf Bali


Ich bin sicher, es sind noch mehr Lesern als Theresa und Simon beeindruckende Bauwerke eingefallen. Nur zu, postet kurz eure Einfälle! Um so mehr Leute teilnehmen, um so mehr Spaß macht das Spiel!

studivz.de

Warum ich keinen Account beim Studiverzeichnis habe? Warum ich alle Einladungen bis jetzt schmählich in den Wind geschlagen habe?

Ich weiß nicht genau. Ich glaube, ich will nicht.

Montag, September 25, 2006

Warum fährt ein Ballon?

Weil bei der Entwicklung der ersten richtigen Heißluftballone am Hofe des französischen Königs Fachleute für Seile und Takelagen entscheidend mitwirkten. Diese Fachleute stammten von den Küsten und übernahmen einfach den maritimen Sprachgebrauch. "Bisher haben wir nur das Meer des Wassers befahren, nun befahren wir auch das Meer des Himmels."

So die Worte meines Ballonführers heute Morgen. Endlich habe ich meine Ballonfahrt über das Allgäu gemacht! Ach war des schee. Ich bin nun geadelter Aeronaut und mein vollständiger Name lautet von nun an "Freiherr Leonard von Leubas, waghalsiger Wolkenreiter zur turbulenten Ballonreise in sauerstoffarmen Höhen und zur Landung bei Immenhofen". Ihr dürft aber weiter Leonard zu mir sagen.

Wald sieht seltsam aus von senkrecht gesehen. Kühe können nicht vernünftig nach oben gucken. Und der LandRover Defender ist immernoch das coolste Auto der Welt.
Die Fahrt ging frühst los und der sachte Westwind trieb uns genau in den Sonnenaufgang. Es war etwas diesig, so dass man die Alpen nur schemenhaft erkennen konnte, das hügelige Oberallgäu im Morgenlicht aber noch romantischer aussah.
Bis auf das Röhren der Brenner ab und an ist es schön still im Korb des Ballons. Windstill auch. Natürlich. Man wird ja genau mit Windgeschwindigkeit durch die Luft getragen. Es ist interessant, wie viel mehr man von der Erde hört, wenn man sich 300 Meter über ihr befindet. Eine gute Stunde sind wir so durch den Sonnenaufgang geschwebt. Über Wälder und Felder, Dörfer und Seen, Windräder und Hochspannungsleitungen.
Bis auf eine nasse Wiese am Waldrand, wo wir unseren Ballon zusammengepackt, auf einen Anhänger geladen und uns auf den Heimweg gemacht haben.

Vielen Dank nochmal an alle, die mir dieses tolle Geschenk gemacht haben. Es war wunderbar!

Samstag, September 23, 2006

Aufbruch


"Denke nicht an das, was wir zurücklassen", sagte der Alchimist, als sie durch den Wüstensand ritten. "Alles hinterlässt unauslöschliche Spuren in der Weltenseele."
"Die Menschen träumen mehr von ihrer Rückkehr als von der Abreise", meinte der Jüngling, der sich schon wieder an die Stille der Wüste gewöhnte.
"Wenn das, was du gefunden hast, rein ist, dann wird es nie vergehen. Und du kannst eines Tages zurückkehren. Wenn es jedoch nur ein Lichtmoment war, wie die Explosion eines Sternes, dann findest du beim Wiederkommen nichts mehr vor. Aber du hast eine Lichtexplosion erlebt, und das allein hat sich bereits gelohnt."
Der Mann sprach die Alchimistensprache, aber der Jüngling wusste sehr wohl, worauf er sich bezog.

- Paulo Coelho, Der Alchimist -

Donnerstag, September 21, 2006

Top Five

Ich versuche, hier eine schöne Tradition des verblichenen Quellwasser-Blogs von Simon (jetzt im Netz mit Buchstaben- in- Bewegung) weiterleben zu lassen: TOP FIVE.
Top Five ist ein Spiel bei dem ich euch ein Thema vorlege und ihr eure fünf besten Einfälle dazu als Kommentar postet.


Aktuelle Runde:

Die fünf schönsten Wörter

Bisher abgeschlossene Runden:

Die fünf beeindruckendsten Bauwerke

Die fünf traurigsten Musikstücke

Die fünf nervigsten Tiere

Die fünf coolsten Comic-Helden

Die fünf wahrsten Sprichwörter/Redensarten/Zitate

Die fünf eingängigsten Werbesongs/Werbeslogans/Werbetöne

Die fünf sinnlosesten Erfindungen

Die fünf entbehrlichsten Menschen in Film und Fernsehen

Die fünf tollsten Autos

Die fünf genialsten Beschimpfungen, Flüche oder Schimpfwörter

Die fünf leckersten Speisen

Die fünf begehrenswertesten Reiseziele

Dienstag, September 19, 2006

Große Musik




Große Musik. Awardverdächtiger Text, virtuose Künstler und ein wegweisendes Video. Der AJ-Gang wird damit sicher der lange verdiente Durchbruch gelingen.

Nähere Infos über den Filmstar Fritzi, den zahmen Fuchs gibt es hier, oder hier.

Sonntag, September 17, 2006

Frage

Wer weckt eigentlich den Hahn?

Montag, September 11, 2006

09/11

Dädlädläää.

Blogleser, Stillgstandn!

In Gedenken an die gefallenen Helden vom 11. September 2001, eine Schweigeminute!


schweig

schweig

schweig

schweig


Blogleser, rührt Euch!

Ohne Meldung ins für immer veränderte Leben wegtreten.

Sonntag, September 10, 2006

Am Dümmer

Ich bin am Dümmer. Das einzige was hier die Sicht behindert ist der Horizont. Oder eine Hecke, oder ein Feldgehölz, wenn man direkt davor steht. Schaut man sich um, sieht man vor allem eins: Himmel. Himmel soweit das Auge reicht. Himmel mal blau, mal weiß, meist jedoch blau-weiß dekoriert mit unzählbar vielen Wolkenvariationen. Wolken soweit das Auge reicht. Und das Auge reicht bis zum Horizont.
Der Wind ist hier anders. Nur an der Küste gibt es einen Wind, der so ähnlich ist wie hier. Er hat Charakter. Er ist berechenbar und launisch. Aber immer groß. Man hat nie das Gefühl, dass es sich bei diesem Wind um ein einzelnes Stück Luft in Bewegung handelt , sondern er drückt stets seine gesamte Masse über das dunkelgrüne Tiefland und in jede nicht luftdicht verschlossene Ritze. Wenn er weht. Der Wind hat seine Arbeitszeiten. Er steht mit der Sonne auf und bläst dann beständig aus einer Richtung, bis er pünktlich nachmittags die Richtung ändert und Abends abflaut. Nachdem das westliche Ufer des Sees die Sonne geschluckt hat, nistet sich der Wind zur Nacht in den Hecken der Niederungen ein und lässt nur noch hier und dort schlaftrunken ein Blättchen erzittern. Der Dümmer liegt dann wie eine blanke, bleierne Scheibe in der Landschaft und spiegelt behutsam das Schilf und die Nachtwolken.

Meine Pirschgänge hier waren wohl die letzten für nun längere Zeit. Ich werde mir einfach merken wie die Morgenstunden hier sind, wenn man sich mit leicht offenem Mund und flachem Atem an die wachsamen Stockenten in den Wassergräben heranschleicht.
Wenn feuchtkühle, nach Torf und modernden Binsen duftende Morgenluft die Müdigkeit von einem abbröckeln lässt.
Wenn die kaltglühende Morgensonne sich mühsam aus dem Frühdunst befreit, die zähen Schwaden des Bodennebels in ein bronzenes Licht taucht und die abermilliarden Tautropfen an den Grashalmen der nassen Wiesen metallisch funkeln lässt.
Wenn man selbst in diesem glitzernden Meer eine klatschgrüne Spur hinterlässt und dabei herrlich feuchte Hosenbeine und köstlich klamme Finger bekommt.
Wenn der Schof Enten, eben noch unauffällig an der Wasserkante dümpelnd, plötzlich wie ein Feuerwerkskörper mit lautem Geschnatter zerplatzt sobald er einen bemerkt und die farbenprächtigen Gefieder der Vögel und die umherstiebenden Wassertropfen in der tiefstehenden Sonne leuchten.

Wie wohlig ist es dann aber auch, mit frischen Brötchen in die warme Stube unter dem Reetdach zurückzukehren. Wo, seit ich denken kann, in der Stille des uralten Fachwerkes die stets sorgsam aufgezogene Wanduhr aus blau-weißem Porzellan gleichmütig vor sich hintickt.
Ich bin am Dümmer, wenn dann der Wind die knorrige, unseren Kotten überschirmende Kastanie aufrauschen lässt und mich auffordert, weiterhin nichts von diesem wunderbar wolkigen Tag zu versäumen.

Sonntag, September 03, 2006

Zurück

Ich bin wieder da. Zwei Wochen lang war ich weg und habe ich mich jeglichem Kontakt mit meiner Augsburger Welt entzogen. Die Alpen sind ein guter Ort dafür...
Zwei Wochen lang bin ich mit Christian bergauf und bergab gekrabbelt, stetig gen Süden gewandt und unser Ziel vor Augen: Den Lago di Como. Von unserem Startpunkt in Oberstdorf im Allgäu sind das zu Fuß etwa 270 Kilometer Entfernung, gut 14000 Meter An- und etwa 15000 Meter Abstieg.
Blöd war, dass wir uns den regnerischsten Sommer in Mitteleuropa seit 1951 für unsere Tour ausgesucht hatten. Bis auf zwei erfreuliche Ausnahmen hat es jeden Tag geregnet. Glücklicherweise nicht immer den ganzen Tag. Denn manchmal hat es auch geschneit. Oder gehagelt. Angenehm war immer Nebel, weil einem dann kein Wasser in den Nacken gelaufen ist.

Unsere Tour hat uns durch Österreich, die Schweiz nach Italien geführt und uns einen herrlichen Querschnitt der Alpen präsentiert. Jeden Tag, hinter jeder Gebirgskette trifft man auf andere Geologie und Vegetation. Und Menschen. In jedem Tal haust ein anderer Menschenschlag, der sich stolz von seinen Nachbarn abhebt. Alle haben mit der gleichen, nicht besonders lebensfreundlichen Umwelt zu kämpfen, meistern diese Herausforderung jedoch auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen. Stets angepasst an die vorherrschenden Bedingungen, haben sich dadurch hochspezialisierte Symbiosen von Berg und Mensch entwickelt. Der Beruf des Kuhhirten ist mir hier, offenbar seit Jahrhunderten unverändert, das erste Mal in meinem Leben begegnet...

Ich habe viel erlebt auf dieser Wanderung. Aber auch wiederum nichts. Habe viel zurückgelassen in den Bergen, dafür anderes mitgenommen.

Man hat sich lange nicht gesehen und ein paar Tage lang gibt es noch viel zu erzählen. Bald jedoch ist alles gesagt und der Gefährte wird zur stummen Erweiterung eines selbst. Tag und Nacht stets wenige Meter entfernt, stets alle Eindrücke teilend, erübrigt sich bald jegliche überflüssige Kommunikation. Oft sind die einzigen für Stunden gewechselten Worte die kurze Warnung vor einer losen Stelle im Geröll, ein leiser Hinweis auf den Sprung Gemsen, der kaum sichtbar auf einem Felssims zur linken entlangzieht, oder die Bitte nach der Wasserflasche aus dem Rucksack.

Viele, viele stille Stunden des Gehens geben einem die Möglichkeit zu Denken. Zuendezudenken. Nicht mehr zu denken.
Der Geist konzentriert sich nach einiger Zeit darauf, die brennenden Schmerzen in Gelenken und Sehnen, an Füßen und Knien niederzukämpfen und sie zu einem Teil des neutralen Körpergefühls zu machen. Erfolgreich.
Die Sinne konzentrieren sich darauf, die vielfältig zarten Signale der Umgebung aufzunehmen. Die Zeichen von Wolken und Wind, Felsen und Erde, Flechten und Glockenblume, Bergfinken und Murmeltier. Immer erfolgreicher.


Die klebrige Stickigkeit des Mailänder Bahnhofs am 21. August 2006 ist mir fast unerträglich. Die wirre Menschenmasse lärmt hektisch mit den Zugmotoren um die Wette und ihr dumpfer Geruch mischt sich mit dem Gestank von schmorenden Bremsbelägen und heißem Teer. Verkrüppelte Stadttauben wirbeln mit ihren Flügelschlägen Asche und Staub vom speckigen Betonboden auf, als sie sich gierig auf die von der vertrockneten Hand einer Stadtstreicherin hingeworfenen Brotkrumen stürzen.
Ich quetsche mich mit zahllosen anderen schwitzenden Leibern in den Zug nach München. Aber ein Hauch lupenreiner Gebirgsluft, der am Garnera Joch über ein Firnfeld eilend, um eine Felskante wirbelnd in meine Lunge dringt, kühlt mich. Und der Schluck kristallklaren Quellwassers, der unter dem Piz Platta an weißblühenden Moospolstern vorbei über einen glatten Stein talwärts murmeln wollte, vertreibt den faden Geschmack in meinem Mund.

Mehr Fotos gibt's hier.